Ratgeber Straßen­zustands­erfassung

Erhaltungsmanagement des kommunalen Verkehrswegenetzes

Mit wenig Aufwand zum aussagekräftigen Straßenkataster

Angesichts der kontinuierlich steigenden Verkehrsbelastung ist die Substanzerhaltung der Infrastruktur ein wesentlicher Baustein für eine erfolgreiche kommunale Haushaltsführung. Die Grundlage dafür bietet eine systematisch strukturierte Straßendatenbank, ein so genanntes Straßenkataster. Ein Straßenkataster gibt Auskunft über Lage, Umfang, Wert und Zustand des vorhandenen Straßen- und Wegenetzes.

Was versteht man unter Straßenzustandserfassung?

Die Zustandserfassung ermöglicht es, Verkehrsflächen zu kartieren, zu bewerten und ein exaktes Schadensbild zu ermitteln. Dies dient Städten und Gemeinden später als Grundlage für ein langfristig effizientes und wirtschaftliches Straßenmanagement eventueller Ausbesserungs- und Erhaltungsarbeiten an Straßen und Wegen und ist damit Grundlage für eine systematische Straßenerhaltungsplanung.

Welche Möglichkeiten der Straßenzustandserfassung gibt es?

Messtechnische Erfassung mit schnellfahrenden Messsystemen

Diese Erfassungsmöglichkeit ist hauptsächlich geeignet für die Aufnahme von besonders weitläufigen Verkehrswegenetzen oder wie es der Name des Messsystems bereits sagt: zur Aufnahme von Verkehrsflächen, bei denen es notwendig ist „schnell zu fahren“, sprich Bundesstraßen oder Autobahnen zum Einsatz.

Visuelle Erfassung

Da messtechnische Verfahren meist mit hohen Kosten verbunden sind, ist die praxisorientiertere und exaktere Methode die visuelle Zustandserfassung. Dabei werden die Zustandsmerkmale (z. B. Risse, Flickstellen, Oberflächenschäden, Spurrinnen etc.) der Verkehrsflächen von speziell dafür geschulten Fachpersonen optisch erfasst, ausgewertet und dokumentiert. Dies kann mittels Vor-Ort-Begehung oder mittels Videobefahrung realisiert werden.

Wie läuft eine Straßenzustandsermittlung ab?

Auf Basis der Knotenpläne der Kommune wird zunächst der zu erfassende Umfang festgelegt. Orientiert an der Größe des Verkehrswegenetzes wird in enger Abstimmung zwischen Auftraggeber und Prüfer ein sinnvolles Untersuchungskonzept entwickelt und geplant.

Mit der visuellen Zustandserfassung werden die Verkehrsflächen von speziell für Schadensermittlungen geschulten Fachpersonen optisch erfasst und ausgewertet. Dazu werden Vor-Ort-Begehungen oder Videobefahrungen durch den Prüfer abgewickelt. Gegenstand einer Begutachtung ist zudem ein Zustandsbericht, auf dessen Basis eine Feinanalyse zur Klassifikation und Bewertung der Schäden erfolgen kann.

Was beinhaltet ein Zustandsbericht?

Der Zustand einer Verkehrsfläche (u. a. Straßen, Gehwege, Randeinfassungen u. Regenrinnen) wird durch Gebrauch und Substanzmerkmale beschrieben (z. B. Risse, Quer-, bzw. Längsunebenheiten, Schlaglöcher, Flickstellen etc.). Die so ermittelten Werte von Schadflächen werden dann je nach Anforderung auf Grundlage der FGSV-Arbeitspapiere aufgearbeitet und mittels Notenschlüssel abgebildet. Auch eine grafische Darstellung und/oder Einarbeitung in so genannte GIS-Fachschalen ist möglich.

Was sind die Ziele der Straßenzustandserfassung?

Für den Straßenbaulastträger ergibt sich im Rahmen der öffentlich-rechtlichen Daseinsvorsorge die Verkehrssicherungspflicht. Daraus geht die Aufgabenstellung hervor, durch regelmäßige Kontrollen den Zustand von Straßen, Wegen und Plätzen zu prüfen und deren Erhaltung zu überwachen. Generell werden die Gemeinden und Städte dazu angehalten, das erstellte Straßenkataster alle 4 Jahre zu aktualisieren.

Das Verkehrswegenetz ist ein Teil des Vermögens einer Kommune und muss seit Einführung der kommunalen Doppik über das Infrastrukturmanagements bzw. das Erhaltungsmanagement als Anlagegut verwaltet und überwacht werden.

Quelle: Zustandserfassung von Straßen, Wegen und Plätzen nach visuellem Verfahren (Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V., Lehrgangsscript, Bernd Mende GE-Komm)

Welche Vorteile ergeben sich in der Zusammenarbeit zwischen Kommune und Prüfern?

Besonders Kommunen mit kleinen Verkehrsnetzen (< 300 km) stehen vor der Herausforderung, für die Eigenerfassung weder die finanziellen noch die personellen Ressourcen aufbringen zu können. Die eigene Zustandserfassung und die Gesamtdarstellung in einem Straßenkataster erfordert zudem im Vorhinein Schulungen, um dem damit beauftragten Eigenpersonal ein notwendiges Minimum an fachlichen Grundkenntnissen zu vermitteln.

Eine Zusammenarbeit mit unabhängigen Prüfern bietet Ihnen folglich wesentliche Vorteile:

  • Flexible Kapazitäten
  • Maximum an fachlichem Knowhow und Erfahrung in der Schadensdokumentation
  • Lieferung von hochqualifizierten Zustandsberichten und aussagekräftigen Straßenkatastern
  • Unterstützung bei der Erstellung Straßenkataster
  • Interdisziplinäre Betreuung im Nachgang der Erfassung über das Sanierungskonzept mit Kostenschätzung bis hin zur Ausführungsplanung
  • Direkte Handlungsmöglichkeiten bei Ermittlung akuter Schäden (tiefgreifende Untersuchungen von Asphalt oder tragenden Schichten)

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