Sicherung der Standsicherheit von Naturstein- oder Trockenmauern

 

 

Scheinbare Plattitüden wie „nichts ist so beständig wie der Wandel“ oder „steter Tropfen höhlt den Stein“ beinhalten meist ein gewisses Maß an Wahrheit, kann man doch beobachten, wie an allem, was in den letzten Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten gebaut wurde, unaufhaltsam der Zahn der Zeit nagt. Wirkt man diesem nicht entgegen, so geht über kurz oder lang wertvolle historische Bausubstanz verloren.

Ein Beispiel hierfür stellt der in Passau 1893 zu Ehren des späteren Königs Ludwig III. von Bayern eröffnete Ludwigsteig dar, der von der Donau zur Veste Oberhaus hinaufführt. Dort wurden zur Abstützung des Wanderweges zahlreiche Natursteinmauern errichtet. Diese waren im Laufe der letzten rund 125 Jahre den Elementen preisgegeben und unterlagen einem fortschreitenden Verfall. In der Vergangenheit wurden beschädigte Bereiche der Mauern ausgebessert oder neu aufgebaut, nur um an anderer Stelle wieder zu zerbröckeln.

 

 

Bei einer Mauer kam es nicht nur zu lokalen Ausbrüchen, sondern es stand aufgrund deutlich sichtbarer Ausbauchungen und Risse deren Gesamtstandsicherheit infrage. Aus diesem Grund entschloss man sich, die Mauer als Ganzes zu sichern, ohne jedoch ihre Grundstruktur aus unbehauenen Natursteinen mit teils offenen Fugen z. B. durch den Einsatz von Spritzbeton zu verändern. Dies war neben dem Denkmalschutzaspekt auch aus naturschutzfachlichen Gründen von großer Bedeutung, da die mittlerweile zahlreichen Spalten und offenen Fugen in der Mauer zu einem wichtigen Rückzugsort für dort lebende Reptilien geworden sind.
 
Die Sicherung wurde daher mittels eines Rasters aus Selbstbohrnägeln in Verbindung mit einem hochfesten Stahldrahtnetz vorgenommen. Da das Netz über die Oberkante der Mauer gezogen und dort verankert werden musste, wurde der Wanderweg zuvor ca. 30 cm tief ausgeschachtet und nach Installation des Netzes wieder mit Wegschotter überschüttet. Somit ist der Weg auch weiterhin ohne Einschränkung nutzbar.

Die Sicherung von Naturstein- oder Trockenmauern mit der vorgestellten Methode empfiehlt sich überall dort, wo die Standsicherheit des Bauwerks nicht mehr gegeben ist oder großflächige Schadstellen lokale Ausbesserungen unwirtschaftlich machen. IFB Eigenschenk verfügt sowohl bei der Erkundung durch gemäß TRBS 2121-3 zertifizierte Höhenarbeiter als auch bei der Instandsetzungsplanung sowie der Ausschreibung und Überwachung von Bauleistungen über eine umfassende Expertise und unterstützt Sie gerne bei entsprechenden Fragestellungen.